S.O.S. Cassibile

Ormai da settimane numerose decine di migranti sono arrivati a Cassibile per la raccolta delle patate; nei prossimi giorni ne arriveranno, come ogni anno, diverse centinaia. Per “accoglierli” é in allestimento una tendopoli, gestita ancora una volta dalla CRI, che potrà ospitare da 120 a 150 migranti; anche quest’anno sarà costruita proprio a ridosso dell’uscita dell’autostrada, spianando un’area e tagliando alberi. Per raggiungere Cassibile i migranti dovranno attraversare 2 svincoli dell’autostrada e percorrere oltre un km con grave rischio, soprattutto la sera, per la loro incolumità; l’importante è che si facciano super sfruttare lavorando in silenzio e si rendano poco visibili in paese. La stragrande maggioranza dei migranti, che non troverà posto nella tendopoli, sarà costretta ad arrangiarsi a dormire in casolari diroccati, senza acqua e luce, nutrendosi soprattutto di patate.

Da anni si aspettano le ultime settimane per provvedere ad un’accoglienza, sempre d’emergenza e solo per un centinaio di migranti “regolari”; una regolarità pretesa per offrire loro un posto letto, ma ignorata quando si tratta delle garanzie contrattuali e delle tutele sindacali. E’ drammatico che ciò si ripeta ogni anno in una terra dove 44 anni fa ci furono eroiche lotte bracciantili che riuscirono a debellare a livello nazionale le piaghe delle gabbie salariali e del caporalato. La stragrande maggioranza dei migranti venuti a Cassibile sono in regola con il permesso di soggiorno: vi sono rifugiati, in attesa di rinnovo, da poco licenziati, richiedenti asilo; ma non potendo lavorare nel rispetto delle norme contrattuali sono spinti verso il lavoro irregolare con il rischio di perdere il permesso di soggiorno, grazie a vergognose leggi razziali come la Bossi-Fini ed il “pacchetto sicurezza”.

Da una decina di giorni si susseguono i controlli notturni da parte della locale stazione dei carabinieri e queste retate a volte si concludono con violenze ai danni dei migranti e la contestazione di “invasione di terreni o edifici e danneggiamento”; certo lo stato deve dimostrare la sua forza con i deboli, peccato che sia quasi sempre debole con i forti.

—Perché non si controlla a monte chi compie il reato di caporalato?

—Perché non si applica la direttiva europea (n.52 del 18/6/’09 ),che concede il permesso di soggiorno a chi denuncia chi sfrutta il lavoro nero?

—Perché ci si accanisce con chi non ha il permesso di soggiorno. criminalizzandolo, quando invece ci sono tante ditte che evadono i contributi ed ingrassano i caporali?

—Perché non si individuano e perseguano le ditte che commercializzano le patate provenienti da Francia, Egitto, Israele (conservate grazie all’illegale uso di antigermogli e di prodotti secca tutto), spacciandole per prodotti locali?

Il principio di “Uguale salario per uguale lavoro” o diventa la bussola dell’associazionismo antirazzista e del sindacalismo conflittuale o la differenziazione etnica dei salari (quest’anno oscillano da 30 a 40 euro al giorno) può innescare fratricide guerre fra poveri, contrapponendo lavoratori italiani ai migranti, e fra gli stessi migranti di diverse nazionalità, soprattutto in presenza dell’attuale devastante crisi economica; l’esemplare esperienza dell’estate scorsa aNardò ha dimostrato che i migranti riescono ad autorganizzarsi ed a lottare per i propri diritti nelle campagne, anche grazie al sostegno dell’associazionismo antirazzista. Aderiamo alla campagna “Ingaggiami contro il lavoro nero”, promossa l’anno scorso dalle brigate di solidarietà attive proprio a Nardò, sostenendo la promozione di un presidio di tutela dei diritti dei migranti e rilanciamo l’appello ai GAS (Gruppi di Acquisto Solidale), ai GAP ed alle esperienze di consumo critico a sostenere la campagna di acquisto delle patate socialmente eque, prodotte dalle ditte che rispettano le norme contrattuali.

Ct 9/4/2012 Rete Antirazzista Catanese via Caltanissetta 4

info:alfteresa@libero.it-3803266160

S.O.S. CASSIBILE

Bereits seit Wochen befinden sich dutzende von Migranten für die Kartoffelernte in Cassibile. In den nächsten Tagen werden, wie jedes Jahr, einige Hunderte mehr kommen. Um sie „aufzunehmen“ wird gerade eine Zeltstadt aufgebaut, welche wieder vom Italienischen Roten Kreuz verwaltet wird. Sie kann ca. 120 bis 150 Migranten aufnehmen. Und auch dieses Jahr wird sie wieder direkt an einer Autobahnausfahrt aufgebaut und Bäume müssen dafür gefällt werden, um ein ganzes Gebiet zu ebnen. Um überhaupt nach Cassibile zu gelangen, müssen die Einwanderer zwei Autobahnkreuzungen überqueren und mehr als einen Kilometer zurücklegen, ein gefährliches Unternehmen, vor allem abends.
Das Wichtigste ist jedoch, dass sie sich ohne Probleme ausbeuten lassen indem sie still vor sich hinarbeiten und sich abends nicht im Dorf blicken lassen. Die große Mehrheit der Migranten wird keinen Platz in der Zeltstadt finden und deshalb dazu gezwungen sein sich in verfallenen Bauernhäusern einzuquartieren, ohne Elektrizität und Wasser und mit Kartoffeln als Hauptnahrungsmittel.

Schon seit Jahren wird immer bis zur letzten Minute abgewartet um die Aufnahme der Migranten zu organisieren, immer mit Notfallcharakter und nur für ca. 100 „legale“ Migranten; eine Legalität, welche gefordert wird um ihnen einen Schlafplatz zu geben, jedoch ignoriert wird, wenn es um Vertragsrechte oder Gewerkschaftsschutz geht. Es ist schon dramatisch, was sich hier jedes Jahr aufs Neue abspielt, hier auf diesem Stückchen Erde wo noch vor 44 Jahren heldenhafte Kämpfe ausgetragen wurden, die es auf nationalem Niveau schafften das Übel der Gehaltsfallen und das Anwerben illegaler Landarbeiter zu schwächen. Die große Mehrheit der Einwanderer, die nach Cassibile kommen hat eine Aufenthaltsgenehmigung; es gibt allerdings auch Flüchtlinge, die auf die Erneuerung ihrer Genehmigung warten, vor kurzem entlassen wurden, auf Asyl wartend. Da sie jedoch nicht innerhalb der Regeln und Gesetze arbeiten können werden sie automatisch zur illegalen Arbeit gezwungen mit dem Risiko ihre Aufenthaltsgenehmigung zu verlieren, dank solcher rassistischen Gesetze wie das von Bossi-Fini und deren „Sicherheitspaket“.

Seit einigen Tagen nehmen die nächtlichen Kontrollen seitens der lokalen Polizei gegen die Migranten zu. Auch enden sie häufig in gewaltsamen Übergriffen und mit der Begründung von „Haus- oder Landfriedensbruch und Beschädigungen“; natürlich, der Staat muss eine starke Hand gegenüber den Schwachen zeigen – schade nur, dass er sich immer so schwach gegenüber den Mächtigen zeigt.

– Warum wird nicht kontrolliert, wer diese strafbare Handlung der Beschäftigung illegaler Landarbeiter organisiert?
– Warum wird die europäische Direktive (Nr.52 vom 18/6/09), welche demjenigen, der Schwarzarbeit und deren Anstifter anzeigt eine Aufenthaltsgenehmigung zuspricht, nicht angewendet?
– Warum sich über diejenigen verärgern, die keine Aufenthaltsgenehmigung haben und sie kriminalisieren, statt etwas gegen die Firmen zu unternehmen, die sich tagtäglich durch Steuerhinterziehung bereichern?
– Warum werden die Firmen, die Kartoffeln aus Frankreich, Ägypten oder Israel kommerzialisieren (allesamt konserviert dank der illegalen Anwendung von Anti-Triebmitteln und anderen Konservierungsprodukten) nicht bekannt gemacht und gegen sie ermittelt, denn sie sind es, die die lokalen Produkte vernichten?

Das Prinzip “gleiches Gehalt für gleiche Arbeit” wird zum Kompass der antirassistischen Verbände und des konfliktreichen Gewerkschaftswesens, da diese ethnische Unterscheidung von Gehältern (dieses Jahr schwankt es zwischen 30 und 40 Euro am Tag) sonst zu Bruderkriegen zwischen den Armen führen kann. Kriege, die zwischen italienischen und eingewanderten Arbeitern unterscheiden oder sogar zwischen Einwanderern verschiedener Nationalitäten, vor allem jetzt in dieser verheerenden Wirtschaftskrise. Die beispielhafte Erfahrung des vergangenen Sommer in Nardò hat gezeigt, dass die Migranten es durchaus schaffen sich selbst zu organisieren und für sich und ihre Rechte auf dem Land zu kämpfen, auch mit der Unterstützung des antirassistischen Verbandes.

Wir unterstützen die Kampagne „Gegen Schwarzarbeit“, welche vergangenes Jahr von den Solidaritätsbrigaden in Nardò ins Leben gerufen wurde, indem wir die Gründung eines Präsidiums für den Schutz von Migrantenrechten fordern und wir den Aufruf an die GAS (Gruppen für einen solidarischen Einkauf), an die GAP und an die Konsumkritiker nochmals wiederholen und die Kampagne des solidarischen Einkaufs von Kartoffeln unterstützen, welche von Firmen angebaut werden, die die Arbeiterrechte unterstützen und fördern.

Rete Antirazzista Catanese
via Caltanissetta 4
info:alfteresa@libero.it-3803266160

aus dem Italienischen von Karolin Mattes