Sie klammerten sich an Thunfischkäfige: 7 Migranten ertrinken
Blog Sicilia – Sieben Migranten ertranken im Kanal von Sizilien, als sie versuchten, sich an einem Hochsee-Thunfischnährbecken festzuhalten. Das berichteten die 95 Überlebenden, die an Bord eines Schlauchbootes waren, als sie in Lampedusa ankamen. Die Erzählungen der Überlebenden, einige berichteten sogar von 10 Toten, werden noch von den Ermittlern überprüft, die erst einmal vorsichtig mit Urteilen sind, da es keine Bestätigungen des Geschehenen gibt. Nach dem von den Überlebenden geschilderten Hergang seien einige ihrer Mitreisenden ins Meer gefallen, nachdem die Besatzung des Fischerbootes „Khaked Amir“ die Taue gekappt hatte, die das Boot mir dem Thunfischnährbecken verbanden. Einige sollen versucht haben, an Bord des Bootes zu gelangen, wurden aber gewaltsam ins Meer gestoßen.
Die Tragödie ereignete sich 85 Meilen südlich von Malta. Die Schiffbrüchigen waren kurz vor Mitternacht von einem Flugzeug der maltesischen Marine gesichtet worden. Einige waren noch auf dem Boot, andere hatten sich schon an das Thunfischbecken geklammert.
Eine Einheit der italienischen Küstenwache, die in besagter Nacht schon diverse Rettungseinsätze im Kanal von Sizilien gefahren hatte, wurde zum Unglücksort beordert, rettete 95 Migranten und brachte sie nach Lampedusa.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Flüchtlinge auf die Fischnährbecken retten als seien diese übergroße Schwimmringe, sei es, weil sie aufgrund der Reise keine Kräfte mehr haben oder weil sie sich in Seenot befinden. Vor fünf Jahren im Mai blieben 27 Somalier drei Tage lang auf den Fischbecken, die von dem maltesichen Fischerboot „Budafel“gezogen worden waren, erst dann wurden sie von einem italienischen Marineschiff gerettet, denn der Reeder hatte sich geweigert, die Füchtlinge an Bord zu nehmen und damit vielleicht die Thunfische zu verlieren.
Das Bild der an das Becken geklammerten Flüchtlinge ging um die ganze Welt. Daraufhin nutzten auch andere Migranten diese „Technik“, um gerettet zu werden.
Aus dem Italienischen von Judith Gleitze