Porto Empedocle: 300 AktivistInnen nehmen die ersten Särge aus Lampedusa in Empfang
Vor etwa 30 Minuten ist das
Militärschiff mit den ersten 70 Leichnamen der Opfer des
schrecklichen Schiffbruchs vom vergangenen 3. Oktober vor der Küste
Lampedusas in Porto Empedocle angekommen.
Es wird von fast 300 Personen
(ItalienerInnen und MigrantInnen) aus ganz Sizilien erwartet, die den Opfern
ihre Ehre erweisen möchten:
Antirassismus-Vereinigungen, katholische
Vereinigungen, Pfadfindergruppen, Amnesty International und Vertreter
verschiedener MigrantInnengruppen, insbesondere Eritreer (die meisten
der Opfer waren Eritreer). Während die Särge in Laster verladen
werden, veranstalten einige Eritreerinnen einen Trauerritus, um sich
von ihren verstorbenen Landsleuten zu verabschieden.
Der
Abschiedsgruß wird schweigend von allen Anwesenden vorgenommen, die
als Zeichen ihres Respekts keinerlei Nationalflaggen vorzeigen.
Anschließend werden die Leichnamen zum neuen Friedhof in Agrigent
gebracht, von wo sie dann auf die 20 sizilianische Gemeinden
aufgeteilt werden, die sich zur Beisetzung der Leichnamen bereit
erklärt haben.
Die Redaktion von
Borderline Sicilia Onlus
(Aus dem Italienischen von Renate
Albrecht)