Mindestens 50 Tote bei neuem Flüchtlingsdrama im Mittelmeer
Deutsche Welle – Schon wieder ist ein Boot mit rund 250 Menschen an Bord im Mittelmeer
gekentert – südlich der Inseln Malta und Lampedusa. Unter den Toten
sollen mehr als zehn Kinder sein. Auch vor Ägypten ging ein
Flüchtlingsboot unter.
Foto: Flüchtlingsboote wie diese sind nicht hochseetauglich – und zumeist völlig überladen. (AP)
Südlich der Inseln Malta und Lampedusa ist erneut ein Flüchtlingsschiff
mit rund 250 Menschen an Bord gekentert. Nach Meldungen der
Nachrichtenangetur Ansa kamen mindestens 50 Flüchtlinge ums Leben,
darunter auch mehr als zehn Kinder. Nach Angaben des italienischen
Militärs sind Schiffe der Marine wie auch Hubschrauber zur
Unglücksstelle geschickt worden, um im Meer treibende Menschen zu
retten. Etwa 200 Flüchtlinge hätten gerettet werden können.
Ein Sprecher der maltesischen Marine sagte, das Schiff sei in den
Gewässern des Mittelmeer-Inselstates in Seenot geraten. Die
Unglücksstelle liege etwa 120 Kilometer von der italienischen Insel
Lampedusa entfernt. Dorthin würden Überlebende gebracht. Bereits in der
Nacht zum Freitag waren in der Straße von Sizilien mehr als 500
Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden.
Schiffsunglück vor Alexandria
Vor der ägyptischen Küste ist ebenfalls ein Boot gekentert. Mindestens
zwölf Flüchtlinge kamen bei einem Unglück vor der ägyptischen Stadt
Alexandria ums Leben. Nach Angaben von Sicherheitskräften konnten 116
Insassen aus dem Mittelmeer gerettet worden.
Die Flüchtlinge hätten Ägypten ohne Erlaubnis verlassen wollen, hieß es.
In Ägypten leben derzeit mehr als 100.000 Flüchtlinge aus Syrien. Sie
sind vor dem Bürgerkrieg in ihrem Heimatland geflohen. Viele wollen
weiter nach Europa.
Vor Lampedusa waren vergangene Woche mehr als 300 Flüchtlinge gestorben, als ihr Schiff kenterte.
det/sti (afp, dpa, rtr)