Mehr als 500 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet – Zwei Tote.
Focus Online – Flucht nach Europa: Vor der italienischen Küste sind
mehr als 500 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet worden. Sie
stammen aus Afrika und Syrien. Doch nicht alle hatten Glück, einige
überlebten nicht. Mehr als 500
Bootsflüchtlinge aus Afrika und Syrien sind binnen nur weniger Stunden
vor den Küsten Italiens gerettet worden. Sie wurden nach Sizilien und
Lampedusa gebracht, wie die italienischen Behörden mitteilten. Im Falle
eines Bootes mit somalischen Flüchtlingen kamen offenbar zwei Menschen
ums Leben, darunter ein siebenjähriges Kind.
Am Mittwochabend
wurden 103 Somalier von einem Patrouillenschiff der italienischen Marine
aus einem kenternden Schlauchboot in Sicherheit gebracht und
anschließend auf die Insel Lampedusa befördert. Die Betroffenen
berichteten den Behörden, sie hätten die Leichen von zwei Verstorbenen
im Meer zurückgelassen. Die Flüchtlinge hatten während der langen
Überfahrt auf dem offenen Meer offenbar unter großer Hitze zu leiden.
Betroffene aus Syrien stachen vor zwei Wochen in See
Dasselbe
Patrouillenschiff brachte am Donnerstag ein weiteres Boot in Seenot mit
151 Flüchtlingen zum Hafen von Augusta auf Sizilien. Vor der
sizilischen Hafenstadt Syrakus, wurden zudem mehr als 200 Menschen
gerettet. Die meisten von ihnen kamen aus afrikanischen Ländern südlich
der Sahara.
Etwa hundert weitere Flüchtlinge, vor allem Familien
aus Syrien, wurden in der Nacht von der EU-Grenzschutzeinheit Frontex
vor Kalabrien entdeckt. Sie waren vor zwei Wochen in Syrien aufgebrochen
und nach mehreren Bootswechseln auf einem elf Meter großen Kahn
zurückgelassen worden.
Malta verweigert die Einreise
Zuvor
gingen am Mittwoch jene 102 aus Seenot geretteten Menschen in Sizilien
an Land, denen Malta die Einreise verweigert hatte. Nachdem sich in der
Europäischen Union Entrüstung darüber breit gemacht hatte, erklärte sich
Italien schließlich zur Aufnahme bereit.
Jedes Jahr riskieren tausende Flüchtlinge aus
Afrika ihr Leben, um über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Wegen der
vergleichsweise ruhigen See machen sich derzeit besonders viele auf den
Weg, in der Regel mithilfe von Menschenschmugglern.