CARA von Mineo: S.O.S. Asylsuchende
Heute morgen haben einige Dutzend Asylsuchende, die meisten von ihnen Subsaharianer, die Staatsstraße von Catania nach Gela blockiert. Die Motive der Blockade sind immer die gleichen, sie rühren von den unertäglich langen bürokratischen Wartezeiten für die Asylaynerkennung her.
Einige Asylsuchende aus Mali und Gambia klagen die harte Vorgehensweise der Carabinieri und der Polizei (zum Teil zu Pferde) an, die die Blockade nach zwei Stunden Konfrontatione aufgelöst haben. Seit Monaten protestieren sie, unter der totalen Gleichgültigkeit der Presse, gegen die immer explosiver werdende Situation in dem „gastfreundlichen Dorf der Solidarität“. Hunderte von Asylsuchenden werden in dem Mega – CARA der Schande ausgegrenzt (einige sogar schon seit zwei Jahren!). Fast 3.000 Flüchtlinge sollen sich im Lager aufgehalten und die Geschäfte des Kooperativen-Konsorziums angekurbelt haben, das dieses ethnische Gefängnis betreibt. Anstatt hier eine Wirkliche Aufnahme zu garantieren werden hier in Vetternwirtschaft Unsummen von öffentlichen Geldern verschleudert: Die Flüchtlinge werden indes total isoliert und ghettoisiert. Wir waren während des Protestes anwesend, da einige von uns die Staatsstraße Catania-Gela fuhren und an der Magabasis Sigonella vorbeikamen (dem weltweit neuen Hauptsitz der totbringenden Drohnen, hier sind schon 500 US-Marines angekommen, die in den nächsten Tagen in Sizilien eingesetzt werden). Unser Ziel war Niscemi, wo seit Monaten mit einer immer weiter anwachsenden Beteiligung der lokalen Bevölkerung gegen die Konstruktion des kriminellen Kriegsinstrumentes „MUOS“ (Mobile User Objective System) und für den Abbau von 46 US-Antennen gekämft wird, um Sizilien endlich zu entmilitarisieren (und dazu gehört auch die Schließung der Flüchtlingslager).
Rete Antirazzista Catanese, Borderline Sicilia, Comitato di base No Muos No Sigonella Catania, Comitato No Muos Ondevitare Caltagirone, Comitato Mamme No Muos Caltagirone
aus dem Italienischen von Judith Gleitze