Bootsflüchtlinge: Drei Frauen sterben vor Lampedusa

RP-Online – Insgesamt 174 Bootsflüchtlinge sind am Wochenende aus dem Mittelmeer
gerettet und auf die Insel Lampedusa gebracht worden. Allerdings starben
drei Frauen laut Augenzeugenberichten während der fünftägigen Reise,
wie die italienischen Behörden mitteilten.

Die Frauen hatten sich demnach mit 90 weiteren
Somaliern in einem Schlauchboot auf den Weg nach Europa gemacht. Nach
Angaben von überlebenden Flüchtlingen wurden sie nach ihrem Tod über
Bord geworfen.

Die Flüchtlinge wurden von einem Handelsschiff
gerettet und nach Lampedusa gebracht. Laut Medienberichten befanden sie
sich in einem schlechten körperlichen Zustand. Ein weiteres Schlauchboot
mit 84 Immigranten wurde südlich der Insel von der italienischen Marine
abgefangen.

Seit 1999 landeten mehr als 200.000 Menschen auf ihrer
Flucht nach Europa auf der Insel, die etwa hundert Kilometer vor der
Küste Nordafrikas liegt. In den vergangenen Wochen nahm die Zahl der
Bootsflüchtlinge zu. Etwa 4000 erreichten in diesem Jahr bereits das
Flüchtlingslager auf Lampedusa und damit dreimal so viel wie im
Vorjahreszeitraum. Hunderte Einwanderer ertrinken jedes Jahr bei dem
Versuch, zu der Insel zu gelangen.