Wird es in Mineo je eine Besserung für die Migranten geben?
Für die nächsten Tage werden einige Veränderungen für die fast 2000 Asylbewerber des „Dorfes der Orangen“ angekündigt; seit Juli sollte der Zivilschutz das Rote Kreuz ersetzen und eine zweite Unterkommission zur Untersuchung der Asylanträge eingesetzt werden (bisher liegt der Durchschnitt allerdings bei lediglich ca. 10 Fällen pro Woche). Das Hoffen auf die Aktivierung der Shuttle-Busse A/R nach Mineo und Caltagirone ist vergebens, sie sind zwar seit einer Woche in Betrieb, die Kosten sind jedoch in Anbetracht der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Asylbewerber unerschwinglich: 2 Euro nach Mineo, 4,50 Euro nach Caltagirone.(Im Gegensatz zu allen anderen CARA (Aufnahmezentren für Asylsuchende) in Italien erhalten sie weder eine ökonomische Unterstützung noch Telefonkarten, um mit ihren Angehörigen zu telefonieren – sie dürfen monatlich 3 Minuten in lediglich 2 Stunden pro Tag an wenigen Tagen in der Woche telefonieren, nach langer Wartezeit in den gewöhnlich nicht endenden Schlangen). (…) Die Demonstrationen der vergangenen Tage haben dazu beigetragen, etwas zu bewegen. Es könnte jedoch viel mehr erreicht werden, wenn es die Vereinigungen des Calatino (Gegend um Mineo) gemeinsam mit denen aus Catania durch eine konstante kollektive Präsenz schaffen würden, die gerechten Forderungen der Migranten zu unterstützen: – Zügige und sichere Zeiten für die Prüfung der Anträge; jemand müsste den Beitragszahlern erklären, wieso erhebliche öffentliche Mittel für Freunde von Freunden (zum Beispiel durch die Zahlung der Miete eines Privaten wie der Pizzarotti spa aus Parma, der das Gelände gehört) in Zeiten der Kürzungen der Sozialausgaben verschwendet werden. Zudem dauert die Einsetzung der Kommissionen und des Dolmetscherdienstes sehr lange, was zu den Demonstrationen der Migranten auf der Bundesstraße Catania-Gela führte, die mehrere Male gewalttätig beseitigt wurden. – Die Anerkennung der Individualität der Migranten und ihrer Bedürfnisse (die Beseitigung der unnützen Warteschlangen sowie das Recht, kochen zu dürfen). Die Betreiber des Mega-Cara betrachten sie hingegen nur als zu kontrollierende Objekte. Wir appellieren an die solidarischen Bürger, den Migranten zur besseren Kommunikation und zur Förderung des gegenseitigen Kennenlernens Wörterbücher zu spenden. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Aktivitäten, die wir seit Anfang März vor dem „Dorf der Orangen“ veranstalten, laden wir zur Teilnahme am interethnischen Treffen vor dem „Dorf der Orangen“, SAMSTAG, 2. Juli, 18-20 Uhr ein. Antirassistisches Netzwerk Catania