Vulpitta und andere Hotels- ein neues Kapitel
Am 30. Juni kommen in Vulpitta neun junge Leute aus Lampedusa an: 7 Tunesier,ein Algerier und ein Libyer. Sie alle haben eine Zurückschiebungs- sowie eine Haftverfügung, aus der Abschiebehaft in Trapani, vom Präfekt aus Agrigento unterzeichnet.
Am 2.Juli bestätigt der Magristrat von Trapani die Festnahme nicht. Die Neun werden jedoch noch nicht freigelassen. Am selben Tag kommt eine zweite Zurückschiebungs- und Haftverfügung, unterzeichnet von der Präfektur aus Agrigento an. Am 5.Juli bescheinigt der Magistrat von Trapani (dieses Mal ein anderer) immer noch nicht und behält rechtswidrigerweise die zweite Zurückschiebungsverfügung ein, weil die Migranten nicht an der Grenze festgenommen wurden, sondern sich schon im Verfahren der ersten nicht beglaubigten Zurückschiebungsverfügung befanden Ihr werdet denken, dass die Neun nach dieser Entscheidung rausgelassen werden. Es tut mir leid: weit gefehlt. Man glaubt es nicht: es kommt ein drittes Schreiben vom Präfekt aus Agrigento an, dieses Mal eine Abschiebeverfügung. Die Neun müssen in Abschiebehaft bleiben, zumindest bis zur Entscheidung eines dritten Magristrats. Die vier Transsexuellen, die sich in Chinisia befanden und nach Vulpitta gebracht wurden, werden wie es scheint als eine Art geschützte Gemeinschaft angesehen. Sie befinden sich jedoch im ersten Stock des Lagers, von den anderen getrennt.Valeria Bertolino