Migranten in der Gegend von Catania wie „Geiseln“ behandelt: „Wir sind Gefangenen, werden behandelt wie Tiere”
Wir veröffentlichen das Video der Tageszeitung „La Repubblica“, das die Zeugenaussagen einer Gruppe von Asylsuchenden widergibt, die in einem SPRAR von Granmichele beherbergt werden. Die schwerwiegenden Fakten, die im Video angeklagt werden, bestätigen die Kritikpunkte, die von unseren Mitarbeitern in den vergangenen Tagen gesammelt wurden. „Sie nennen uns widerliche Neger und wenn sie uns zu essen geben, sagen sie uns, dass wir Tiere wären.“ Seit elf Monaten befinden sich ungefähr 20 Migranten im SPRAR von Granmichele, das von dem Verein San Francesco 4. Oktober verwaltet wird, in Isolation. Sie warten darauf, dass ihr Asylantrag von der zuständigen Kommission geprüft wird. Nach einem Hinweis von Borderline Sicilia ist „La Repubblica“ in das Lager hineingegangen, in dem die Migranten seit vier Tagen kein Wasser mehr haben. „Wir sind schmutzig und müssen uns waschen.“ Unter den Migranten, die in der Einrichtung untergebracht sind, befinden sich auch junge Männer, die medizinische Fürsorge brauchen. „Es ist nie ein Doktor hierhergekommen und wir haben kein Geld, um Medikamente zu kaufen. Wir haben Angst; wir sind hier im Gefängnis“ (Video von Allessandro Puglia)
Szenen aus dem Video von A. Puglia, Zusammenfassung des Interviews:
Szene 1.: Allgemeine Kritik der Bewohner des SPRAR
In einem Aufenthaltsraum; mehrere Afrikaner vor der Kamera
– Migranten: „Gefängnis, Gefängnis; es ist wie im Gefängnis hier“
– Es ist schlecht für uns, schlechte Worte;
Reporter: „Was sagt sie?“
Migranten: „Sie nennt uns Tiere; eklige Schwarze; alle haben genug von ihr; sie ist nicht gut; sie ist keine gute Frau; sie hat kein Interesse an uns; sie interessiert nur unser Geld; nur ihr Geld; wir gefallen ihr nicht;
Wir sind das leid.
Sie sagt zu uns: Ich werde euch zerstören; ich werde euch Leute zerstören, sagt die Frau. Was bedeutet das, zerstören?
Wir haben gefragt: Warum arbeitest Du für uns, wenn Du kein Interesse an uns hast?
Szene 2: Im Badezimmer / Hygienische Verhältnisse
– Migranten führen den Reporter ins Badezimmer. Zeigen: Keine Seife, kein Wasser, weder aus dem Hahn über dem Waschbecken noch aus der Dusche.
Szene 3: Keine Kommunikation nach draußen und untereinander: Kein Besuch / Einige arbeiten
– Ein Migrant beklagt: Sie erlauben niemandem hierher zu kommen und unserer Probleme anzuhören; seit wir hier sind, bist Du die zweite Person, die uns besucht.
Szene 4: Unterschiedliche Behandlung im Blick auf Arbeit
– Ein Migrant beklagt: Wir sind nicht gleich, einige Leute haben einen Arbeitsvertrag und werden bezahlt; nur zwei Personen arbeiten und am Ende des Monats geben sie ihnen Geld. Wenn ich ihnen sage, dass ich arbeiten will, sagen sie mir, dass sie die Polizei rufen.
Szene 5:Medizinische Behandlung
– Wenn jemand krank ist, bringen sie ihn nicht zum Krankenhaus. Ich habe keine Medikamente; einer hat Augenprobleme; Medikamente hat er von seinem Taschengeld gekauft; Seit zwei Monaten bitte ich die Frau, mir Medikamente zu kaufen, aber sie sagt, sie habe kein Geld. Aber wo soll ich Geld finden, um Medikamente zu kaufen?
– Ich habe diese Medikamente abgesetzt; ich habe gesagt, die ist nicht gut für mich; ich habe es Veronika erklärt und sie hat mir gesagt, ich habe keine Zeit, mich um solche Sachen zu kümmern
Szene 6: Verborgene Kontrolle von außen
– Ein Migrant geht mit dem Reporter nach draußen
Siehst du das Haus dahinten? Dort haben sie sich dreimal versteckt. Da sind Leute gekommen, um zu kontrollieren; sie will nicht, dass die Leute kommen und sehen, was hier los ist. Wir haben gesagt: Warum? Sie sagt: Nein, wenn du nicht gehst, rufe ich die Polizei.
Übersetzung und Zusammenfassung des Videos von Rainer Grüber