Lampedusa Festival – 5. Edition!
Geschichten, Treffen, Erlebnisse und Kulturen die dem
Mittelmeerraum zugehören. Ein Wettbewerb für Filmemacher, ein
Festival das den Dialog auf aktuelle und wichtige Themen lenken will;
auf Ereignisse, die der öffentlichen Meinung Lampedusa und Linosa
als Gemeinden gezeigt haben, die fähig sind ein starkes Signal der
Menschlichkeit in einer Welt die immer mehr der Vereinheitlichung
ausgesetzt ist, auszusenden. Auf Lampedusa vom 19. zum 23. Juli.
Die primären Ziele der Veranstaltung sind es Diskussionen und
Reflexionen über die Flüchtlingsbewegungen in Gang zu bringen. Die
Förderung der Werte des Gastfreundschaft und der Begegnung, der
Verschiedenheit und des Dialogs im Verbund mit der kritischen
Reflexion über die Gründe welche Tausende Menschen veranlassen ihr
Land zu verlassen, sind das Rückgrat des LampedusaInFestivals.
Heute ist das Kino eines der effizientesten Instrumente mit der
größten Eindringlichkeit zur Verbreitung der Kultur auf allen
Ebenen und kann ein nützliches Instrument sein, um die Gesellschaft
zu erkennen und zu verändern; um die Erinnerung wachzuhalten, um
Geschichten zu erzählen, durch deren Analyse und Dekodierung das
Verständnis für globale Phänomene geweckt wird. Der Dialog durch
das Kino, die Musik und die Kunst ist die Methode, die wir gewählt
haben, um uns mit der komplexen Realität, der wir angehören,
auseinanderzusetzen.
Vorgesehen ist ein Wettbewerbsressort, welches im Folgenden mit
dem Titel versehen werden soll: Flucht: Die Gründe einer „Wahl“
Das diesjährige LampedusaInFestival möchte eine kritische
Reflexion darüber anstoßen welches die verschiedenen Gründe sind,
die Tausende von Menschen dazu bringen ihre Heimat zu verlassen. Was
sind in den selbstdefinierten Ländern des „Westens“, die
üblichen und verbreiteten Vorstellungen von den Lebensbedingungen,
der Kulturen und der politischen Situation in den Herkunftsländern
der Wanderungsströme? Das anspruchsvolle Ziel ist es den Unterschied
in den Ansichts- und Blickwinkeln zwischen den Gesellschaften der
Ziel- und Herkunftsländern zu thematisieren. Das würde auch ein
Erleben ermöglichen, das häufig von der „offiziellen“
Berichterstattung verhindert wird: dasjenige von vielen die auch in
den sogenannten „reichen Ländern“ ein Heer in Bewegung im
Inneren der Krise des globalen Kapitals konstituiert.
Es gibt viele wirtschaftliche, politische, kulturelle und
persönliche Gründe, die der Wahl zur „Migration“ zu Grunde
liegen. Man kann vor einem Krieg, der Zwangsrekrutierung oder der
Verwüstung des eigenen Bodens durch einen multinationalen Konzern
flüchten; Tausende können es vorziehen, die eigene Gesellschaft zu
verlassen, um sich der Destabilisierung des eigenen Landes durch
imperialistische und neokoloniale Interessen zu entziehen.
Gesellschaften, welche eigentlich potentiell zum Gegenteil in der
Lage wären, verarmen und werden dadurch in Abhängigkeitsverhältnisse
gezwungen. Man kann gehen, um eine Arbeit zu finden; man kann
versuchen den oder die eigene/n Partner/in zu erreichen; man kann aus
Neugier neue Orte zu sehen aufbrechen oder irgendeinen anderen Grund
haben, welcher mit den eigenen Träumen und Bedürfnissen verbunden
ist, zu denen jeder einzelne Mensch sich frei fühlen sollte sie zu
haben.
Das Festival lädt all jene ein, die mit ihren eigenen Arbeiten
zum Nachdenken über die vorwiegenden Darstellungsformen der
Migrationsdynamiken in den Zielgesellschaften der Flüchtlinge
beitragen wollen:
Wie werden die Flüchtlinge in der Regel gesehen, wahrgenommen;
über welche sprachlichen Konstrukte wird das öffentliche Bild der
Migration produziert und wie steht all das in Beziehung mit der
effektiven und konkreten Realität. Nach Beendigung der „Reise“
kollidieren die Motive die dazu führten, oft mit den Lebens- und
Arbeitsbedingungen, der Ausbeutung und Ausgrenzung, sowie der
sozialen Unterordnung welchen die Flüchtlinge ausgesetzt sind, die
es auf irgendeine Weise geschafft haben anzukommen und zu bleiben.
Die Machtstrukturen solcher Dynamiken zu ergründen, ist etwas, das
das Kino durch seine Fähigkeit zur expressiven Form darzustellen
vermag.
Bezüglich der von der Jury an die Gewinner vergebenen Preise und
weiterführenden Informationen zur Teilnahme am Wettbewerb verweisen
wir auf die vollständige Ausschreibung, die in verschiedenen
Sprachen unter folgenden Links verfügbar ist:
LampedusaFestival2013
(Vom Italienischen ins Deutsche von Alessandro)