Jusqu’au bout: Tunesische Frauen gegen das Grenzregime

Artikel vom 9. November 2021

Wie die Frauen, Mütter und Schwestern vermisster Migrant*innen aus Tunesien einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit im Mittelmeerraum leisten

Im Herbst 2021 macht sich eine Delegation tunesischer Frauen auf den Weg über das Meer, das ihnen ihre Söhne, Töchter oder Geschwister nahm. Vom 2. bis zum 7. Oktober bereisen elf Mütter und Schwestern von auf dem Mittelmeer umgekommenen oder verschwundenen Migrant*innen Sizilien und Lampedusa, um nach ihren Angehörigen oder deren sterblichen Überresten zu suchen und öffentlich die aktuellen Migrationspolitiken im Mittelmeerraum anzuprangern.

Auf Lampedusa, der Insel, die wie ein ins Mittelmeer geworfener Felsen anmutet, stellen sie sich mit den folgenden Worten vor: „Wir sind Awatef, Fatma, Gamra, Jalila, Leila, Hajer, Marwa, Nourhene, Samia, Sana, Sarra. Wir sind Mütter, Schwestern und Töchter der im Mittelmeer Verstorbenen und Verschwundenen, und wir sind hier im Namen vieler weiterer Frauen und Familien.“

Es ist das erste Mal, das eine derart große Delegation von Familienangehörigen der Opfer zeitgenössischer Grenzpolitiken Lampedusa und Sizilien besucht. Dabei bringen die Mütter und Schwestern von Hedi, Mehdi, Akram, Bechir, Ramzi, Mohamed, Fedi, Hamdi, Adel und Lazhar ihre Forderungen auch im Namen weiterer Mütter und Familienangehöriger vor, die selbst nicht anwesend sein können. Begleitet werden sie von italienischen und internationalen Organisationen, die die Frauen auf ihrer Reise unterstützten, darunter Carovane Migranti, Accoglienza Controvento, Rete Antirazzista Catanese, Borderline Sicilia, LasciateCIEntrare, Forum Lampedusa Solidale, Ongi Etorri Errefukiatuak.

 

Foto von Silvia Di Meo

 

Die Reise nach Sizilien und Decken fürs Gedenken

Auf Lampedusa und Sizilien verknüpfen die tunesischen Frauen ihre persönlichen und kollektiven Geschichten mit dem Erfahrungsschatz lokaler Aktivist*innen, der Zivilgesellschaft, der Angehörigen anderer Grenzpolitikopfer, aber auch mit Seenotrettungs-NGOs wie Sea Watch und ResQ. Von ihnen erhalten sie Unterstützung und Zuspruch an den Toren Europas und denken gemeinsam über Wert und Bedeutung von Zeitzeug*innenschaft auf See nach.

Ferner können sich die Frauen einem Gentest unterziehen, in der Hoffnung, mit der gewonnenen DNA Leichname zu identifizieren, die auf örtlichen Friedhöfen bestattet liegen. Zu diesen letzten Ruhestätten gehört auch der Friedhof von Lampedusa. Hier erhalten die im Mittelmeer Verstorbenen ihre Namen zurück. Aus einem mit Stacheldraht überzogenen Meer geborgen, finden ihre sterblichen Hüllen ihren Weg zu diesem Gedächtnisort wider die Politik des Todes. Viele andere verlorene Menschenleben hingegen bleiben weiterhin unauffindbar in den Tiefen der See.

In der kleinen sizilianischen Küstenstadt Cefalù besuchen die tunesischen Frauen das Grab von Akram, der im November 2019 bei einem Schiffsunglück ums Leben kam. Auf diese Weise kann Marwa, die Schwester des jungen Mannes, endlich an dem Ort beten, an dem ihr Bruder begraben liegt. Am 6. Oktober, dem Todestag von Gammas Sohn Lazhar werfen die Frauen in seinem Namen und im Namen aller anderen Grenzopfer gemeinsam Blumen ins Meer. Dies ist für alle ein intensiver Moment voll des Leidens, aber auch voller Kraft und gegenseitiger Fürsorge, denn die Feier für die Opfer der europäischen Außengrenzen ist ein Akt des Widerstands gegen die totbringende Gleichgültigkeit.

Rund um die mitgebrachten Gedenkdecken – die Couverture de la Mémoire und ein Bettlaken mit den darauf gestickten Namen der Vermissten –, tragen die Frauen hunderte von gehäkelten Quadraten zusammen, die jeweils für das Leben eines Migranten oder einer Migrantin stehen. Auf diese Weise zeichnen sie die Geschichten von Menschen nach, die sich auf hohe See begaben, weil ihnen die Möglichkeit einer sicheren und legalen Reise verwehrt blieb. „Die Gedächtnisdecke aus Tunesien soll verhindern, dass die Verantwortung für diese Toten durch Gleichgültigkeit unsichtbar gemacht wird. Wer ihre Geschichten erzählt, macht auf die Gewalt des Grenzregimes aufmerksam. Gedächtnispolitik ist das Instrument unseres kollektiven Kampfes”, heißt es im Manifest der tunesischen Frauen.

In die Decken eingewoben sind nicht nur die Geschichten der jungen Tunesierinnen und Tunesier, die die Harraga versucht haben, sondern auch die Biographien von Migrant*innen aus anderen Ländern: zum Beispiel die Geschichte der beiden minderjährigen Geflüchteten Abdou und Abdallah, die im gewaltvollen Dispositiv der Quarantäneschiffe das Leben verloren; die Geschichte von Musa Balde, der in Abschiebehaft starb, sowie weniger bekannte Geschichten wie die von Djara, einer jungen Frau aus Guinea, die im vergangenen Juni vor Sfax Schiffbruch erlitt.

In diesem Sinne ist die gewebte Decke ein Symbol für ein Netz der Fürsorge und Solidarität, das auf beiden Seiten des Meeres und der Welt fortwährend wächst. Sogar aus Mittelamerika, wo in den vorangegangen Wochen die Caravana de Madres de Migrantes Desaparecidos ihre Reise unternommen hatte, erreicht die tunesischen Frauen eine Botschaft der Solidarität: Gemeinsam mit dem Movimiento Migrante Mesoamericano und Pax Christi arbeiten auch die Mütter aus dem Projekt „Puentes de esperanza“ an einer „Manta de la Memoria“, auf die sie die Namen der zahllosen Vermissten sticken.

Dank Videocall können sich die tunesischen und mittelamerikanischen Frauen begegnen: „Wir befinden uns gemeinsam in einem globalen Kampf gegen das Grenzsystem“, sagen sie, teilen ihre Geschichten, tauschen sich über ihr Engagement aus und kritisieren das Visasystem und eine Weltpolitik, die Bewegungen von Süd nach Nord verunmöglicht.

 

 

Kein Gedenken ohne Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit

Das Grenzregime besteht aus Diskursen, Praktiken und Politiken, die nicht nur menschliches Leben leugnen, sondern darüber hinaus die Suche nach Gerechtigkeit und Anerkennung einer historischen Wahrheit delegitimieren. Seit geraumer Zeit wird diese Wahrheit systematisch untergraben.

Wo ist Fedi? Ich habe ein Recht auf Antworten.“ Wo ist Hamdi? Bis zum letzten Tag meines Lebens werde ich nach ihm suchen.“ Seit dem Verschwinden ihrer Angehörigen 2020 und 2021 haben Samia und Awatef ihr Leben der Suche verschrieben. Hajer, die 2011 ihre beiden Söhne Mohamed und Bechir verlor, erklärt: „10 Jahre lang haben wir gegen die Gleichgültigkeit der Regierungen gekämpft – dabei wollen wir einfach nur die Wahrheit wissen.“

Ich frage die Regierungen: Ist das gerecht? Wie lange müssen wir noch warten? Ihr bringt auch uns um„, klagt Leila, Mutter von Yussef. In der Tat ist die Gewalt der Grenze eine Gewalt, die nicht mit den namenlosen Leichen endet, sondern sich auf diejenigen überträgt, die noch am Leben sind und vergeblich darauf warten, endlich die Wahrheit zu erfahren. Wer diesen Müttern und Schwestern in die Augen schaut oder ihre Stimmen hört, bekommt die Folgen dieser Gewalt deutlich zu spüren: Es ist alles da, deutlich spürbar, die Folter eines Systems, das sich in Menschenleben einnistet und sie in nekropolitisch erzeugtes Leiden stürzt.

Grenzgewalt ist eine gesellschaftlich unterschätzte und naturalisierte Form der Gewalt. Sie unterliegt einem institutionell gesetzten Schweigegebot, durch das die offiziellen Regierungen einen Zustand der Unwissenheit aufrechterhalten, um sich der eigenen politischen Verantwortung zu entziehen.

Genau zu diesem Thema treffen sich die tunesischen Frauen in den Räumlichkeiten des multiethnischen Restaurants und Co-Working-Spaces Moltivolti in Palermo mit Anwält*innen und Organisationen, die seit Jahren Familien vermisster Migrant*innen begleiten. Gemeinsam erörtern sie, wie betroffenen Familien die Vermisstenanzeige durch standardisierte Verfahren und Rechtshilfe erleichtert und mit welchen Maßnahmen die Identifizierung von verstorbenen Migrant*innen sowie die Überführung ihrer Körper ins Heimatland verbessert werden könnten. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem internationalen Hilfsnetzwerk, das nicht zuletzt auf dem Engagement italienischer und tunesischer Organisationen und Rechtsberatungsteams beruht.

Wir haben in diesen fünf Tagen mehr erreicht als in den letzten zehn Jahren unserer ständigen Appelle an die Regierungen Tunesiens und der europäischen Länder“, sagt Fatma, Vorsitzende der Association des mères des migrants disparus. Seit 2011 sucht sie nach ihrem Sohn Ramzi.

Eigentlich müsste das Engagement für vermisste und verstorbene Migrant*innen institutionell gestützt und offiziell gefördert sein. Stattdessen beruht es aktuell voll und ganz auf den Bemühungen der Verbände und Familienangehörigen, insbesondere der Mütter. Es entfaltet sich innerhalb von Räumen weiblicher Solidarität und einem zivilgesellschaftlichen Kampf für mehr Gerechtigkeit. Neben den Müttern kämpfen auch betroffene Schwestern wie Nourhene, Sarra, Soumaya, Sana und Marwa gegen die Naturalisierung der Todesfälle und das namenlose Verschwinden ihrer Geschwister.

Wir prangern die Visapolitik an, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen im Meer ertrinken. Aus mindestens zwei Gründen dürfen wir nicht aufgeben: Wir müssen die Wahrheit über das Schicksal unserer Kinder und Geschwister ans Licht bringen, und wir müssen die Verantwortlichen dieser Tragödien erkennen“, erklären die tunesischen Frauen, zeigen Fotos der Verschwundenen, hängen ihre Namen in sizilianischen Häfen aus, erteilen Journalist*innen Auskunft und ergreifen immer wieder öffentlich das Wort.

Vor dem tunesischen Außenministerium fordert Jalila, Gründerin der Aktion Gedenkdecke Tunesien: „Die Verbrechen im Mittelmeer müssen aufhören. Jede Migrantin, jeder Migrant hat ein Recht auf Freizügigkeit.“

Die Praxis der tunesischen Frauen ist lebendiges, aktives Gedenken. Denn Erinnerungsarbeit bedeutet immer auch einen unermüdlichen Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit.

 

Das lebendige, aktive Gedenken des Mittelmeers für die Wahrheit und Gerechtigkeit für die verschwundenen Familienangehörigen“; Foto von Silvia Di Meo

 

Wo sind unsere Söhne? Wo sind unsere Brüder?

Wir fordern die Stadt Lampedusa auf, uns bei der Identifizierung der unbekannten Toten, die auf dem Friedhof der Insel begraben sind, zu helfen. Zahlreiche Schiffsunglücke haben im Laufe der Jahre die traurige Spur lebloser Körper auf sizilianischen Friedhöfen hinterlassen. Ihre Register zeugen davon. Unter anderem bestätigen unsere Recherchen, dass einige Opfer des Schiffsbruchs vor der kleinen Insel Lampione am 6. September 2012 auf dem hiesigen Friedhof begraben sind.“

Von Italien und Europa verlangen wir, die Leichname der Migrant*innen zu bergen, die am 30. Juni in der Nähe der Insel Lampione Schiffbruch erlitten haben und nun in 80 Metern Tiefe gefunden worden sind. Wenige Meilen von diesem Ort entfernt appellieren wir an das Gewissen und an die Menschlichkeit der italienischen und europäischen Zivilgesellschaft. Wir, die tunesischen Mütter und Schwestern, rufen laut im Namen ihrer Familien: Ihnen gebührt ein Begräbnis, sie haben einen Namen, bringen wir sie zurück in ihre Gemeinschaften!“

Der Appell der tunesischen Frauen mit präzisen Forderungen umfasst zahlreiche Unglücke des letzten Jahrzehnts, von den Schiffbrüchen 2012 in Lampione bis zu denen 2021 in Lampedusa und Pantelleria. Die Erinnerung an diese Massaker kann kein gelegentlicher Akt des Gedenkens an die Vergangenheit sein. Sie ist eine tägliche Praxis, eine Übung in der Gegenwart.

Dementsprechend sollten die Inseln Lampedusa und Sizilien, Tore Europas, zu Orten werden, an denen sich die Verwandten der auf den Migrationsrouten verschwundenen Migrant*innen jährlich treffen können, um sich über ihre Suche und ihren Kampf auszutauschen, Mittel und Wege der Wahrheitssuche zu erarbeiten und dem Leben ihrer Angehörigen sowie den zurückgebliebenen Gemeinschaften Anerkennung zu verschaffen. Diesen Wunsch warfen die Frauen ins Mittelmeer.

Denn um die Toten und Verschwundenen herum gibt es so viel Leben – Leben, das sich bewegt, protestiert, erinnert und klagt. Gedenken ist eine Pflicht gegenüber denen, die nicht mehr unter uns weilen – aber auch gegenüber denen, die bleiben.

Ana Enamorado, Mutter des verstorbenen Oscar Enamorado und mexikanische Desaparecidos-Aktivistin, formuliert das so: „Ich gehe nie auf die Suche nach Toten, meine Suche gilt den Lebenden.“ Die Suche der tunesischen Mütter ist auch eine Suche nach denen, die bleiben, nach dem Schutz eines grundlegenden menschlichen Rechts auf Freizügigkeit, des Rechts auf Leben und persönliche wie kollektive Freiheit.

 

Mittelmeer und Freizügigkeit

Auf der anderen Seite des Meeres lebt Chamseddine Marzoug. Der Aktivist aus Zarzis ist dafür bekannt, den „Friedhof der Unbekannten“ an der tunesisch-libyschen Grenze errichtet zu haben, wo, wie auf Lampedusa und Sizilien, seit Jahrzehnten namenlose Leichname verunglückter Migrant*innen ankommen. Gemeinsam mit den ortsansässigen Fischern, die die Übergriffe und Gewalttaten libyscher Milizen gegenüber Tunesier*innen und Migrant*innen auf See denunzieren, setzt Chamseddine Zeichen gegen die politische Barbarei der Gegenwart.

Sein Engagement ist inzwischen auch auf der sizilianischen Seite angekommen: Im November 2012 wird beim Festival „Between Land and Sea“ im Ecomuseo Urbano Mare Memoria Viva Palermo das Projekt DEAL des sizilianischen Fotografen Francesco Bellina gezeigt. Es besteht aus zwei großformatigen Fotografien, die die Beziehungen zwischen Italien und Tunesien thematisieren. Auf einem der beiden Bilder ist Chamseddine zu sehen, wie er das Grab von Rose Marie pflegt, einer auf See umgekommenen nigerianischen Frau. Die andere Fotografie zeigt hunderte von italienischen Müllcontainern, die vollkommen unbehelligt im tunesischen Sousse gelandet sind. Die beredte Gegenüberstellung zeigt deutlich, dass Waren und Personen mit unterschiedlichem Wert zirkulieren, und der Profit des neoliberalen Systems in unserer Welt Vorrang hat vor Menschenwürde und Recht.

Vom südlichsten Süden Tunesiens in den südlichsten Süden Europas: Die Arbeit führt drastisch vor Augen, dass innerhalb der westlichen Kolonial- und Dominanzlogik die Opfer des Grenzregimes weniger wert sind als die Abfälle des Marktes. Wer die Mauern überwinden will, die das System zur Eindämmung der durch es selbst verursachten Migrationsbewegungen errichtet hat, ist nicht mehr als ein irrelevanter Kollateralschaden.

Genau deswegen ist es angesichts der fortschreitenden Externalisierung der todbringenden Grenzen – zum Beispiel durch weitere Abkommen mit Drittländern oder eine Verstetigung des Hotspot-Ansatzes – so wichtig, die kritische Rolle der Akteur*innen im Mittelmeerraum zu würdigen. Die Leistung der Seenotretter*innen, der Fischer, der tunesischen Frauen sowie der Forschenden und Aktivist*innen anzuerkennen, bedeutet, die funktionale Ausgrenzungsrhetorik zeitgenössischer Nekropolitiken zu unterhöhlen.

 

Foto von Silvia Di Meo

Jusqu’au bout

Vor ihrer Abreise aus Sizilien haben die tunesischen Frauen einen Pakt geschlossen: Ensemble jusqu’au bout, lautet das Versprechen, das sie Mütter und Schwestern einander gegeben haben, Hand in Hand. Jusqu‘au bout: bis ans Ziel, bis zum Ende. Es ist das Versprechen, gemeinsam weiterzugehen, bis endlich die Wahrheit ans Licht kommt. Die Wahrheit über die Menschen, die auf dem Weg nach Europa verschwunden sind. Das versprechen sich auch die Mütter und Familien der Desaparecidos in Zentralamerika, wenn sie sagen: „Hasta Encontrarles“ – Bis wir sie wiederfinden; unsere Angehörigen, die auf der Migrationsroute verloren gegangen sind.

Ein Versprechen voller Hoffnung und Gerechtigkeit, voller gegenseitiger Unterstützung und solidarischer Fürsorge.

Jusqu‘au bout ist unser Symbol“, erklärt Jalila, „und deshalb werden wir auch weiterhin gemeinsam an einer Brücke zwischen den Ufern des Meeres bauen.“

Das Engagement der tunesischen Frauen für die Rechte von Migrant*innen muss gefördert und unterstützt werden. Während das Vergessen die Grundfesten des Grenzsystems konsolidiert, ist das Gedenken ein Werkzeug, um dieses Gewaltregime zu durchbrechen.

In diesem Sinne sind die Mütter, Schwestern und Töchter migrantisierter Personen Hüterinnen und Zeuginnen einer anderen Geschichte. Vor allem aber ist ihre aktive Präsenz an den europäischen Grenzen eine Warnung an die Institutionen auf beiden Seiten des Meeres: Der Kampf der Frauen im Mittelmeer hört nicht auf, und ihr Ruf nach Gerechtigkeit bleibt unüberhörbar.

Jusqu’au bout.

 

Silvia Di Meo

Borderline Sicilia, Carovane Migranti, Accoglienza Controvento, Rete Antirazzista Catanese, LasciteCIEntrare, Ongi Etorri Errefukiatuak

 

Aus dem Italienischen übersetzt von Laura Strack