Der Migrant, der aus dem zweiten Stock des Krankenhaus Maggiore fiel. Am Nachmittag hatte er sich den Mund mit Nadel und Faden zugenäht.
RadioRTM – Vor dem Krankenhaus hatte sich ein Protest formiert, zusammen mit einem anderen Nicht-EU-Bürger. Sie hatten sich den Mund mit Nadel und Faden zugenäht. Es soll zu dem Protest gekommen sein, da für sie und andere ihrer Mitbürger die Vorbereitungen für die Rückschiebung aus Italien vorgenommen wurden, trotz der Tatsache, dass sie politisches Asyl beantragt hatten. Die Zuständigen des Aufnahmezentrums in Pozzallo hatten sie sofort zurück gehalten und die Sanitäter vor Ort kamen den beiden angeblich aus Tunesien stammenden zur Hilfe, ihr Alter wird zwischen 25 und 35 geschätzt.
Einer hat jedoch mehr getan: vor allen schluckte er eine Eisenklammer und sofort danach bekam er starke Bauchschmerzen. Es wurde der Notdienst gerufen, der ihn ins Krankenhaus Maggiore von Modica brachte, wo er einer Ganzkörperuntersuchung unterzogen wurde, aus der hervorging, dass der 28jährige kein Unbekannter bezüglich derartiger Unternehmungen war: neben der Eisenklammer fand man eine Rasierklinge und eine Haarnadel zwischen Speiseröhre, Magen und Dünndarm. Untergebracht wurde er im neuen Flügel es Krankenhauses. In der Nacht bat er darum ins Bad gehen zu dürfen. Um zu fliehen, sprang er auf das Fensterbrett. Er verlor jedoch das Gleichgewicht und stürzte aus dem zweiten Stock 10 Meter in die Tiefe. Er ist nicht tot, weil eine darunterliegende Pflanzenreihe den Aufprall abdämpfte. Er erlitt eine Fraktur des Beckenknochens und des Nasenbeins. Gestern Nachmittag wurde der junge Migrant, der sich seit über 10 Tagen in Pozzallo befand, operiert, um die Fremdkörper zu entfernen. Er wird immer noch von Ordnungskräften bewacht. Es wurde auch ein psychiatrisches Gutachten angefertigt. Sich den Mund zu zunähen gehört zu den gängigsten Protestmethoden im Aufnahmezentrum (die Nadel und der Faden wurden gefunden).
Aus dem Italienischen übersetzt von Viktoria Langer