Erschöpft und ausgehungert: namenlose Migrantin stirbt in Palermo

Quelle: gds.it
In einem extrem schlechten Zustand war sie am vergangenen Freitag zusammen mit 172 anderen Migrant*innen an Bord des Schiffes „Rio Segura“ im Hafen von Palermo angekommen: unterernährt, erschöpft von der Reise durch die Wüste, vom langen Warten an der afrikanischen Küste und schließlich von der Überfahrt über das Mittelmeer. Heute, nach ihrer Einlieferung und drei Tagen Aufenthalt in der Intensivstation des Krankenhauses von Villa Sofia, ist sie gestorben. Weder ihr Name noch ihre Nationalität sind bekannt. Die Polizei versucht die Identität der Frau zu klären.

„Die Frau, die in die Intensivstation gebracht wurde, ist zwischen 35 und 40 Jahren alt. Sie ist in einem extrem schlechten Zustand hier angekommen, sie wog nicht mehr als 35 Kilo. Wir haben mit allen Mitteln versucht sie zu retten, aber es war nichts zu machen, ihr Körper war zu schwach“, sagt Antonio Iacono, Oberarzt der Intensivstation und Verantwortlicher des Traumazentrums von Villa Sofia.
„Wir haben versucht, irgendwelche Personendaten von ihr herauszufinden, aber es ist nichts bekannt. Die einzigen, die sie im Krankenhaus besucht haben, waren die Polizisten“, fügt Iacono bei, „ ihr Körper ist jetzt in der Leichenhalle“.

„Ich wusste, dass es der Frau sehr schlecht ging. Hier in Palermo haben wir alles versucht, um sie zu retten. Wir sind tief getroffen von dem was passiert ist. Man hat mir berichtet, dass die Präfektur alles tut, um die heute in Villa Sofia Verstorbene zu identifizieren. Jetzt werde auch ich mich darum bemühen, dieser Frau eine Identität zu geben, um so ihre Familie benachrichtigen zu können“, erklärt Adham Nazareth Darawsha, Präsident des Kommunalrats der Kulturen.

Aus dem Italienischen von Giulia Coda