Schiffsunglück vom 3. Oktober vor Lampedusa, die Staatsanwaltschaft fordert 80 Jahre Gefängnis für 6 Angeklagte
Sie sind noch auf der Flucht, Ermias Ghermay und John Mahray, die wahren Drahtzieher des Menschenhandels. Zusammen mit den Angeklagten hatten sie ein ausgezeichnetes System aufgebaut, das auf einen zentralen Kern in Libyen und Eritrea und zwei Keimzellen in Italien aufbaute: einer in Agrigento und einer in Rom.
Agrigento Notizie – Der Staatsanwalt Calogero Ferrara hat vor dem Geschworenengericht in Palermo 80 Jahre Gefängnis für die 6 mutmaßlichen Mitglieder der Organisation ‚Todesüberfahrt‘ gefordert, die am 3. Oktober 2013 den Tod von 366 Migranten verursacht haben. Aus dieser Katastrophe, die die ganze Welt bewegt hat, entstand neun Monate später ein Bild, das nicht nur die Verantwortlichen der tragischen Überfahrt identifiziert, sondern auch die Mitglieder, die Methoden und das Netzwerk einer der abgehärtetsten Organisationen des Menschenhandels. Die Eritreer, die alle während der Operation Glauco verhaftet wurden – Tesfahiweit Woldu (für den 16 Jahre gefordert wurden), Samuel Weldemicael (17 Jahre), Mohammed Salih (16 Jahre), Yared Afwerk (12 Jahre), Matywos Melles (14 Jahre und 8 Monate), Nuredin Atta Wehabebi (8 Jahre) – sind wegen des Zusammenschlusses zur Begünstigung von illegaler Einreise angeklagt.
Ermias Ghermay und John Mahray sind noch auf der Flucht, sie gelten als die wahren Drahtzieher des Menschenhandels. Zusammen mit den Angeklagten hatten sie ein ausgezeichnetes System aufgebaut, das auf einen zentralen Kern in Libyen und Eritrea und zwei Keimzellen in Italien aufbaute: einer in Agrigento und einer in Rom. Die Berichte der Überlebenden und außerdem mehr als 30 000 Abhörungen beschreiben die unmenschlichen Bedingungen eines Leidensweges, der mit einer langen Reise durch den Sudan begann.
Aus dem Italienischen übersetzt von Viktoria Langer