Am Ostersonntag hat Europa Schaden auf See verursacht. Die Iuventa bat um dringende Rettung

Während des letzten Oster-Wochenendes waren wir Zeug*innen verschiedener Seenotfälle im Zentralmittelmeer. Tausende Menschen sind weiterhin in extremen Notsituationen und währenddessen scheitert Europa darin, Unterstützung bei den See- und Rettungsaktionen zu leisten. Diese werden vornehmlich von Nichtregierungsorganisationen ausgeführt.

Obwohl die Zunahme der Überquerungsversuche von Libyen aus vorhersehbar war, blieben die Rettungsmöglichkeiten unangemessen und es ist nur dem mutigen Einsatz der in diesem Gebiet aktiven nicht staatlichen Organisationen zu verdanken, dass keine schwerwiegenden Schiffbrüche zu vermelden sind. Jene Organisationen werden jedoch mit Zuständen konfrontiert, die bei weitem ihre Möglichkeiten übersteigen. Sowohl die Iuventa als auch die Sea Eye sendeten das Notsignal „Mayday“ und baten MRCC (Maritime Rescue Coordination Centre) in Rom um Hilfe. Die Iuventa hatte mehrere Hunderte Geflüchtete an Bord genommen und war selbst manövrierunfähig geworden. Viele weitere Migrant*innen waren noch an Bord der havarierten Boote geblieben, die jederzeit zu kentern drohten. Nichtsdestotrotz schien niemand das dringende „Mayday“ gehört zu haben.

Europa weigert sich, Rettungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen, es wird vorgezogen, zuzuschauen. Soll das Meer ruhig als Abschreckungswaffe dienen und diejenigen töten, die die Überquerung versuchen! Europa unternimmt nichts, um zu helfen: Schlimmer noch, es werden diejenigen kriminalisiert, die auf dem Meer gegen diese vielen Toten kämpfen.

Wir von Alarm Phone, die in diesen Tagen bei den beiden dramatischen Ereignissen engagiert waren, fordern den sofortigen Einsatz von Such- und Rettungsmitteln, um eine weitere Katastrophe auf dem Meer zu verhindern.

#ferriesnotfrontex

#safepassageforall

WatchTheMed Alarm Phone

Übersetzung aus dem Italienischen von Antonella Monteggia