Vereine fordern Widerruf der Verordnung gegen das Kampieren in der Stadt
Quelle: Meridionews – Die Vereine und Bürger*innen, die das vorliegende Schreiben unterzeichnet haben, fordern den Bürgermeister von Catania Salvo Pogliese dazu auf, die Verordnung Nummer 89 vom 4. Juli 2018 teilweise wieder aufzuheben. Die Stelle der Verodnung, die verbietet „im Stadtzentrum zu kampieren, auch während der ganzen Nacht, im Freien, in Not-Behausungen, gebaut aus verschiedensten Gegenständen wie Karton, Decken, Schachteln, Matratzen …“ und die Anordnung des Bußgeldes zwischen 50 und 300 Euro, sollen wieder aufgehoben werden.
Wir leben in einer dunklen Zeit, die von der Sprache des Hasses und offen rassistischen Handlungen geprägt ist. Wir erleben die Schließung der italienischen Häfen für NGO-Schiffe und wiederholte Feindseligkeiten gegenüber Männern, Frauen und Kindern, die vor Hunger und Krieg geflüchtet sind. Die Feindseligkeiten ihnen gegenüber enden oft mit dem Tod auf dem Meer oder mit der erzwungenen Rückkehr in die libyschen Folter- und Gefangenenlager.
Die Verordnung Nr. 89, die Bürgermeister Pogliese am letzten 4. Juli erlassen hat, ist Teil des anhaltenden Klimas der Intoleranz gegenüber Frauen und Männern, Italiener*innen und Ausländer*innen, gegen die Ärmsten in unserer Gesellschaft. Das soziale Unbehagen vieler Bürger*innen kann nicht wie ein Problem der öffentlichen Ordnung oder des Stadtbildes behandelt werden. In Catania hat die Armut in den letzten Jahren sichtbar zugenommen, die soziale und wirtschaftliche Not ist gewachsen. Dabei sprechen wir von Frauen und Männern, die kein Dach über dem Kopf haben, keine Arbeit und keinen Mindestunterhalt, keine Lebensmittel oder eine Gesundheitsversorgung, und somit ohne grundlegende Menschenrechte auskommen müssen.
Wir sind der Ansicht, dass es die Pflicht des Bürgermeisters von Catania ist, sich um neue Aufnahmezentren für Italiener*innen sowie für Ausländer*innen zu kümmern, die in extremer Armut leben. Diese Zentren würden ihnen eine Zuflucht für die Nacht, sanitäre Einrichtungen und eine warme Mahlzeit garantieren. Deshalb fordern wir den Widerruf der Verordnung Nr. 89. Zudem fordern wir eine Aufnahmepolitik und soziale Inklusion an Stelle der Ausschlusspolitik und der Verbissenheit gegenüber den schwächsten Schichten in unserer Stadt.
Zudem teilen wir mit, dass die unterzeichnenden Vereine am nächsten Dienstag, den 17. Juli, um 11.00 Uhr am Sitz von Libera-Catania in der Via Grasso Finocchiaro 112 in Catania eine Pressekonferenz abhalten werden. Bei dieser Gelegenheit werden wir die Gründe unserer Forderung erläutern und die nächsten Initiativen gegen den Rassismus und für die Verteidigung der Rechte der besonders schutzbedürftigen Frauen und Männer ankündigen.
EMERGENCY NIEDERLASSUNG CATANIA, LIBERA CATANIA ,C.O.P.E., RETE ANTIRAZZISTA CATANIA, PUNTO PACE PAX CHRISTI CATANIA, A.N.P.I. PROV.LE CATANIA, LILA CATANIA, UDI CATANIA, MANITESE SICILIA, COBAS-SCUOLA CATANIA, RETE WELCOME TO EUROPE, SUNIA CATANIA, LA RAGNATELA, LA CITTA’ FELICE, FEMMINISTORIE, OFFICINA REBELDE, IDEE A CONFRONTO, CITTA’ INSIEME, BORDELINE SICILIA, G.I.T. BANCA ETICA SICILIA NORD EST, AGESCI ZONA ETNEA COMITATO DI ZONA, NON UNA DI MENO CATANIA, COLLETTIVO FEMMINISTA RIVOLTA PAGINA, SICILIANI GIOVANI, CHIESA CRISTIANA EVANGELICA BATTISTA, VIA CAPUANA, CHIESA EVANGELICA VALDESE, Lucia Sciacca, Luciano Nigro, Maria Di Benedetto, Padre Gianni Notari, Francesco Patanè, Angela Giarizzo, Giuliana Grasso, Giovanna Crivelli, Matteo Iannitti, Anna Marsullo, Irina Cassaro, Sara Crescimone Messina, Giuseppe Castorina, Rosaria Costanzo, Angelo Villari, Concetta Raia, Claudio Longhitano, Giusy Milazzo, Irina Zisa, Concetto Venti, Maria Brunilde Zisa Davide Carnemolla, Domenico Stimolo, Elio Bosco, Maria Sangiorgio, Ada Mollica, Anna Di Salvo, Maria Luisa Barcellona, Silvia Palermo, Giuseppina Guarnera, Rosario Spina, Nino Longhitano, Giusy Clarke Vanadia, Giovanni Caruso, Giuseppe Maria Andreozzi, Francesca Andreozzi, Maria Teresa Ciancio, Salvatore Blandini.
Pressebüro Emergency – Sitz Catania
Aus dem Italienischen von Elisa Tappeiner