Lampedusa-Film-Festival zur Migration: der zweite Tag

Der zweite Tag des LampedusaInFestival
begann mit der Buchpräsentation von Mohamed Ba, der am wunderschönen
Strand Isola dei Conigli sein
Buch „Il tempo dalla mia parte“ vorstellte. Zum einen erzählte
er Geschichten aus seinem eigenen Leben, zum anderen regte er die
Zuhörer an, sich mit Identitäten in all ihren sehr wandelbaren
Ausprägungen auseinanderzusetzen.

Nachmittags
wurden in der Area Marina Protetta
erste Wettbewerbsfilme gezeigt:

„La voce dei
sogni“ (die Stimme der Träume) von Simona Bonomo, ein
Dokumentarfilm, der im post-revolutionären Tunesien nach Antworten
auf die Frage sucht, warum so viele junge Menschen auf der Suche nach
einer bessern Zukunft ihr Land verlassen.

Für 19.°° Uhr
war ursprünglich eine Veranstaltung zum Museo delle Migrazioni di
Lampedusa geplant, welche jedoch nicht stattfinden konnte, da sich
währenddessen im Ortszentrum die Ereignisse überschlugen: Ungefähr
200 eritreische Flüchtlinge aus dem Auffanglager auf Lampedusa
demonstrierten, um nicht ihre Fingerabdrücke abgeben zu müssen
(siehe ausführlicher Artikel).

Abends wurden dann
zwei weitere Filme gezeigt. Der erste, „Vol Spécial“ von Fernand
Melgar, zeigt die Realität in einem der 28 schweizer
Abschiebegefängnisse und begleitet die Menschen bis zu ihrer
Abschiebung.

Der zweite Film,
„Armageddon“ von Fulvio Grimaldi, beschäftigte sich mit der
Medienmanipulation während der Revolutionen in Nordafrika und Syrien
und endete mit einer lebhaften Debatte zwischen Publikum und
Regisseur.

Zum Abschluss des
Abends spielte die lampedusaner Metalband SS1 Scud.

Zusammengefasst und übersetzt von Jana Freudenberger, borderline-europe
Originaltext unter www.lampedusainfestival.com