Andauernder Notstand: Das Aufnahmezentrum auf Lampedusa
Das Aufnahmelager liegt in einem Tal.
Etwa 1100 Flüchtlinge befinden sich derzeitig im
Aufnahmezentrum auf Lampedusa. Viel zu viele, denn eigentlich ist das Zentrum nur
für 350 Personen ausgelegt. Mittlerweile gibt es Auseinandersetzungen zwischen
den Bewohnern des Zentrums. Auf viel zu engem Raum sind Eritreer, Somalier,
Sudanesen, Tunesier und weitere Nationalitäten zusammengepfercht, da bleibt es nicht aus, dass es zu Streitigkeiten
kommt. Streitigkeiten in dem Ausmaße, das die Polizisten, die das Zentrum
bewachen, dazwischen gehen mussten.
Viele der Zentrumsbewohner müssen mittlerweile
draußen schlafen, denn in den Unterbringungsblocks ist nicht genug Platz für die
ganzen Menschen.
Außerdem drücken jeden Tag mindestens 30 Grad auf das Aufnahmezentrum,
dass in einem Tal liegt, in dem kein Windchen weht. Die Hitze, die
Unzufriedenheit, die Verzweiflung, die Unsicherheit über das, was passiert – das
sind die Umstände, die die Stimmung buchstäblich aufheizen. Und Europa macht
Urlaub.
Andauernder Notstand und jeden Tag neue Ankünfte.
Erst gestern Abend, dem 27.07.13, wurden erneut 200
Flüchtlinge von der Küstenwache vor der Insel gerettet und an Land gebracht.
Danach wurden auch sie in das ohnehin schon überfüllte Aufnahmezentrum
gebracht. Heute Morgen, dem 28.07.13, konnten wieder 22 Menschen in Seenot
gerettet werden, 31 weitere Insassen des Unglücksbootes mussten aber sterben
und zählen damit zu den vielen Tausenden Toten, die das Mittelmeer fortwährend
fordert.
Konklusion: Die Ankünfte auf Lampedusa reißen nicht ab und der
Zustand bleibt kritisch.
Redaktion und Fotos: Alexa Magsaam, borderline-europe e.V.
borderline-europe e.V. verschaffte sich einen eigenen Eindruck über den Zustand im Aufnahmezentrum auf Lampedusa:
Zu sehen sind die beiden Wohnblocks.
In den Wohnblocks ist nicht genug Platz, also schlafen viele der Bewohner draußen.
Im Hintergrund zu sehen: Ein Wohnblock der bei einer Revolte 2011 angezündet wurde.
Bei den derzeitigen Zuständen bleibt zu hoffen, dass so etwas nicht wieder passiert.