Neuigkeiten aus dem informellen Aufnahmezentrum in Priolo
Nach fast einem Monat unseres letzten Besuches sind wir letzte Woche nach Priolo zurückgekehrt, wo derzeit 95 Personen unterbracht sind. Die meisten von ihnen sind unbegleitete Minderjährige aus Eritrea, Äthiopien und Ägypten. Die Syrer, die in dieser Woche im Zentrum waren, sind allesamt weitergezogen, inzwischen eine geläufige Praxis. In der Einrichtung befinden sich nur noch die Frauen mit ihren Kindern und ein unbegleiteter Minderjähriger syrischer Herkunft.
Die Probleme, die uns die Leitung der Einrichtung beim letzten Mal schilderten, sind nun gelöst, für die anwesenden unbegleiteten Minderjährigen wurden die Vormundschaftsverfahren eingeleitet. Die Jugendlichen dürften sich jetzt aber nicht mehr frei aus der Einrichtung weg bewegen – so, wie es zuvor der Fall war – wenn sie nicht von ihrem Vormund begleitet werden.
Einige der Probleme in der gesundheitlichen Versorgung, die wir vorgefunden hatten, wie z.B. der Zugang zur Behandlung, haben sich aufgrund des einmal in der Woche anwesenden Personals von Emergency gelöst. Emergency ist auch jeden Tag vor der Erstaufnahme der Umberto I Schule in Syrakus präsent.
Der Zugang zur Einrichtung ist, im Gegensatz zum August, nur noch mit der Genehmigung der Präfektur möglich. Das Monitoring ist den Organisationen des Projekts PRAESIDIUM (Rotes Kreuz, UNHCR, IOM, Save the Children) übergeben worden.
Was den juristischen Status der Einrichtung betrifft informierte man uns, dass ein Verfahren im Gange sei, in dem geprüft werde, ob das Zentrum offiziell zu einem CSPA (Centro di Soccorso e Prima Accoglienza ) – einer Einrichtung zur Ersten Hilfe und Aufnahme, werden könnte.
Die Redaktion von Borderline Sicilia Onlus
Aus dem Italienischen von Judith Gleitze