Das Meer vor Lampedusa gibt weiter Leichen frei. Ärger der Bürgermeisterin bezüglich der Verlegung der Gedenkfeier für die Opfer nach Agrigento.
Die Zahl
der Insassen des Erstaufnahmelagers auf Lampedusa geht zurück.
Gestern ist sie auf ungefähr 500 gesunken, immer noch alles andere
als die maximale Aufnahmekapazität, die bei ca. der Hälfte liegt.
Die Nationalitäten sind gemischt: Es sind nicht mehr nur Eritreer
und Syrer, sondern auch viele aus der Subsahara, hauptsächlich
Nigerianer und Ghanaer, die am 15. Oktober über das Meer angekommen
waren.
Die
Verlegungen, die für Erwachsene und kleine Familien interessant
waren, wurden wieder aufgenommen. Hauptsächlich wurden sie in den
letzten drei Tagen per Flugzeug verlegt, nicht so die unbegleiteten
Minderjährigen, sie wurden vorgestern, nicht ohne einige
Schwierigkeiten, per Schiff verlegt; bei einigen von ihnen war es
notwendig die Röntgenaufnahmen vom Handgelenk heranzuziehen, um die
Übereinstimmung des angegebenen Alters zu überprüfen. Ihr Zielort
soll laut den Angaben des Präsidiums Caltagirone sein.
Das
Meer um Lampedusa gibt weiter die Leichen der Migranten frei. Letzten
Freitag wurden drei Leichen wiedergefunden und zur Insel gebracht.
Nur eine schien aber zu den Opfern des Bootunglücks vom 3. Oktober zu
gehören. Der Vorfall hat das Eingreifen der Ärzte der Poliklinik
gefordert, die sich um das Inspizieren der Leichen kümmern, und der
lokalen Institutionen, die aufgerufen wurden über eine eventuelle
Wiederöffnung des Flughafenhangars zu entscheiden. Die
Bürgermeisterin Giusi Nicolini hat zudem nicht wenig Ärger über
die Entscheidung geäußert die Gedenkfeiern, die Bestattung ist
bereits geschehen, am Pier von San Leone in Agrigento und nicht auf
der Insel Lampedusa zu zelebrieren, die direkt in den Vorfall
verwickelt ist und deren Gemeinschaft einen großen Beweis von
Menschlichkeit und Solidarität gegeben hat.
Die
Kooperation zwischen Borderline Sicilia und den anderen
Oragnisationen vor Ort auf der Insel dauert an, in der Bemühung die
Angehörigen der Migranten, die per Nothelikopter verlegt wurden, und
die syrischen Überlebenden die nach Malta verlegt wurden,
zusammenzuführen.
Kein
weiteres Schiffsunglück hat die Insel in diesen letzte Tagen
getroffen; der Schirokko und der Ostwind, die den Platz des Mistrals
eingenommen haben, wehen mit 14 Knoten und machen die Überfahrt
riskant. Und, wahrscheinlich, beginnt die Mission Mare Nostrum die
ersten Erfolge hervorzubringen.
Redaktion
Borderline Sicilia
(Aus
dem Italienischen von Viktoria Langer)