Handelsschiff bringt Flüchtlinge nach Messina
Heute nach gegen 1 Uhr nachts waren die 361 Migranten verschiedener Nationalität (Somalia, Eritrea, Nigeria, Senegal, Gambia) von einem Handelsschiff, das im Hafen von Messina ankerte, von Bord gebracht. Die Flüchtlinge waren gesundheitlich angegriffen, unterernährt und barfuß angekommen. Unter ihnen auch einige Familien, Dutzende von Minderjährigen und zwei Neugeborene.
Nur das Rote Kreuz war als Vertreter von Praesidium bei der Anlandung anwesend. Eine gesundheitliche Untersuchung beschränkte sich auf Inaugenscheinnahme von besonders auffälligen Fällen, einige wurden ins Krankenhaus gebracht.
Fast alle wurden dann mit Bussen in die Turnhalle von PalaNebiolo gebracht, das Protzentrum war extra für die Unterbringung wiedereröffnet worden. Einge Dutzend wurden in Zelten untergebracht.
Derzeit kann man mit niemandem der Neuankömmlinge sprechen, da die Identifizierungsarbeiten noch in vollem Gange sind. Da ein absolutes Stillschweigen der Behörden herrscht gibt es auch keine Erlaubnisse, PalaNebiolo zu betreten. Auch für die Vereinigungen und lokalen Gruppen, die die Situation von der Anlandung an beobachten, ist es schwierig zu verstehen, was genau geschieht und in welchen Zeiträumen die Flüchtlinge dann in die richtigen Aufnahmezentren verlegt werden.
Vorgestern ist eine Gruppe von Flüchtlingen nach Messina gekommen, die sich hauptsächlich aus Syrern und Nigerianern zusammensetzte. Während die ersten, alles Männer, in den Zelten von PalaNebiolo untergebracht wurden, in denen sie sich auch immer noch befinden, wurden die Nigerianer, unter ihnen auch Frauen und Kinder und einige unbegleitete Minderjährige, in das CARA (Zentrum für Asylsuchende) nach Mineo gebracht wurden.
Giovanna Vaccaro
Borderline Sicilia
Aus dem Italienischen von Judith Gleitze